19.08.2022: Von Wegen Lisbeth - 'Augen' - new music video out now!
24.06.2022: Von Wegen Lisbeth - Auf eis - new music video out now!
28.08.2021: Von Wegen Lisbeth - Momo - new music video out now!
Ein zaghafter Blick auf die Lippen, das nervöse Abkratzen des Etiketts der Bierflasche und aus der Nachbarwohnung tönt gedämpft ein Lied der Fugees: Manchmal bedarf es nicht vieler Worte und Taten, um eine Situation gezielt auf den Punkt zu bringen. Mit der neuen Single Momo, welche heute das Licht der Welt erblickt hat, veröffentlichen Von Wegen Lisbeth einen ungewohnt zurückhaltenden Track und gleichzeitig ein außergewöhnliches Liebeslied.
23.05.2021 : Von Wegen Lisbeth – L.Ost - new music video out now!
Von Wegen Lisbeth - "Westkreuz" Song and Video out now!
Wenn ausgerechnet ein mit der Zeit vor sich hin modernder Berliner Bahnhof die einzige Konstante bildet, weil all die kaputten aber umso vertrauteren Rükzugsorte im Viertel nach und nach verdrägt werden, wenn die grossen zwischenmenschlichen Gefühle und der Gestank eines Bahnhofsfahrstuhls mülos in einem Liedtext miteinander verwebt werden, dann spricht vieles für einen neuen Song der Berliner Indie-Pop-Band Von Wegen Lisbeth, der auf den Namen "Westkreuz" hört. Ausserdem verlegen die Jungs im Video das Westkreuz kurzerhand nach Tokio.
Von Wegen Lisbeth:"Lieferandomann"
Zusammen mit dem heutigen Release der neuen Single "Lieferandomann" und dem dazugehörigen erfrischend schrägen neuen Video kündigen Von Wegen Lisbeth auch ihr zweites Studioalbum an. Der neue Longplayer trägt den nicht weniger seltsamen Namen "sweetlilly93@hotmail.com" und folgt dem Debütalbum "Grande" aus dem Jahr 2016. Das deutsche Indie-Pop-Quartett legt ausserdem mit zwei bereits ausverkauften Albumrelease-Shows in der Berliner Columbiahalle nach, bevor nach der Festival Saison im Herbst die nächste Headline Tour startet.
Biography: Von Wegen Lisbeth
Los geht die Geschichte dieser Band in einer längst vergessenen Welt, den mittleren Nuller Jahren. Statt Smartphones besitzt man Nokia-Handys, statt SSIO hört man Sido und die Jungs von Von Wegen Lisbeth sind noch total klein. Der Sport-Unterricht in ihrer siebten Klasse fällt aus (Herr Markquart = krank) und so fahren Matze und Jules in den heimischen Keller, kloppen auf einer Gitarre mit zwei Saiten und einem antiquarischen Drumcomputer herum. Begeisterungsfähigkeit und die Lust am Ausprobieren machen schon damals die Musik. Aus diesem privaten Urknall kursieren noch heute Stücke wie „Mein Kieferorthopäde ist ein Henker“. Doch glücklicherweise werden Von Wegen Lisbeth mit diesen Aufnahmen wohl nie erpresst werden, denn sie finden sich gebannt auf das Medium der damaligen Zeit: Mini Disc. Kann heute eh keine Sau mehr abspielen.
Muss man aber auch nicht, ohnehin klingt die Gegenwart der Band reizvoller als der holprige Freistunden-Elektropunk zu Beginn. über die Jahre haben sich Von Wegen Lisbeth, die durch Julian, Doz und Robert mittlerweile aus fünf Mitgliedern bestehen, voll funktionsfähige Instrumente zusammengesammelt, wobei der Spass am Ungewöhnlichen immer noch ein Grundbedürfnis der Band darstellt: Ihr Soundhorizont ü bersteigt bei weitem das ü bliche Gitarre-Bass-Schlagzeug-Outfit. So sind Steeldrum wie Elektrische Harfe auch keine Proberaumstaubfänger sondern finden immer mal wieder pointiert Eingang in die eigene musikalische Welt.
Eine musikalische Welt, an der man bis jetzt vor allem auf Konzerten, YouTube oder durch die EP „Und plötzlich der Lachs“ teilhaben konnte. 2016 setzt die Band nun endlich das letzte fehlende große Puzzlestück ein: Die Debü t-Platte. „Grande“ heißt sie und bringt den Von-Wegen-Lisbeth-Kosmos genauso ü berschwänglich wie konzentriert auf den Punkt. Die Ideen, die hier in Songs geflossen sind, wü rden andere Acts auf mehrere Alben strecken. Doch Von Wegen Lisbeth lieben die große kreative Verschwendung und lassen einfach kommen. Alles soll fließen und so entdeckt man auf „Grande“ auch nach dem x-ten Hören immer wieder neue Details. Feinste Pop-Präzisionsarbeit, die dabei völlig leicht wirkt. So passt es auch ins Bild, dass man sich andauernd ungewöhnliche, tolle, verrückte Textstellen merken möchte. Hat denn niemand mal einen Stift? „Ich habe 99 Probleme und Du bist jedes davon“ (aus: „Drü ben bei Penny“), „Jetzt wird wieder in die Lobby gespuckt“ (aus: „Freigetränke“) oder auch die Liebesgeschichte mit Straßenrap-Tourette „Bitch, ich bin fü r dich den ganzen Weg gerannt“) (aus: „Bitch“). Diesen Storys, diesem Album hört man einfach gerne zu.
„Grande“ wird den längst angezählten Geheimtipp Status der Band endgü ltig in die Garage fahren. Geheim wird man das hier jedenfalls nichts mehr halten können. Kein Ding für die Band mit dem seltsamen Namen (den sie ü brigens dem sogenannten „Knickzettelchenspiel“ verdankt), ohnehin führten sie ihre Touren mit AnnenMayKantereit bereits in die ganz großen Hallen nicht anders wird das als Opener von Element Of Crime dieses Jahr sein. Auf eigene Tour gehen ist allerdings nach wie vor am schönsten. Daher freuen sich die Jungs jetzt schon auf die zweite ganz eigene im Herbst.
Wer einmal Lust auf eine wirklich spezielle Deutschlandreise verspürt, dem sei daher unbedingt der Tourblog der Berliner ans Herz gelegt (leicht zu finden auf www.vonwegenlisbeth.de). Zwischen Autobahnraststätten, Quatsch und Wahrhaftigkeit liest man sich hier durch die gesammelten Auswärtsfahrten.
Allein die Eröffnung des Eintrags zu Ravensburg:
„Wie soll man der Anziehung einer Stadt widerstehen, die das Wort ‚raven‘ schon von sich aus im Namen trägt?“
Gute Reise. Man sieht sich unterwegs.
Text: Linus Volkmann
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